Goldverbot - Ein unrealistisches Szenario?
Ratgeber

Goldverbot: Droht das Ende des privaten Goldbesitzes?

Autor: Herbert Behr, Constantin Behr
Datum: 12/07/2021
Lesedauer6 Minuten

Begeisterte Goldanleger sperren die Lauscher auf, wenn sie von Goldverbot hören oder lesen. Ist es bald verboten, für einen Teil des Vermögens Gold zu kaufen und dieses aufzubewahren? Wie kann so etwas umgesetzt werden? Wie realistisch ist ein solches Szenario?

In eigener Sache


Golden Gates: Vorwort zum Goldverbot

Eines vorweg: Wir möchten unsere Leser nicht verunsichern, wir halten ein Goldverbot für unrealisitisch (u. a. aus folgenden Gründen): Die Globalisierung ist sehr weit vorangeschritten, Eingriffe in die Privatsphäre werden nicht so leicht hingenommen, andere Geldanlagen sind für den Staat attraktiver.

Lassen Sie sich deshalb von möglichen Szenarien nicht verunsichern und entdecken Sie Gold als Vermögensschutz und Geldanlage. Alle Informationen dazu finden Sie im Artikel.


Die weltweite Verschuldung befindet sich im Jahr 2021 mit 296 Billionen US-Dollar auf einem Rekordniveau. Ein ausschlaggebender Faktor für diese Entwicklung war die Ablösung des Goldstandards 1971, wodurch die momentane Geldordnung eine unbegrenzte Verschuldung zulässt. Den erzeugten Geldmengen stehen stagnierende bis rückläufige Angebote an Waren und Dienstleistungen gegenüber, die Inflation schießt in die Höhe, es folgt eine Währungskrise und daraufhin „Kapitalflucht“. Um die eigene Währung zu festigen und Importe zu bezahlen, erlässt der Staat Gesetze, z. B.: ein Goldverbot, um die lebenswichtigen, staatlichen Prozesse am Leben zu erhalten.

Goldverbot auf einen Blick:

  • Goldverbot: Der Staat reguliert, überwacht (und verbietet) den privaten Goldbesitz.
  • Worst-Case-Szenario: Staatsbankrott und danach verpflichtender! Umtausch des Anlagegolds (Barren und Münzen) in Landeswährung.
  • Betroffen sind Barren und Münzen – kein Schmuck oder Sammlermünzen.
  • Gold - theoretisch beste Anlageklasse vor staatlichem Zugriff.
  • Nur schwer umsetzbar, da nicht effektiv und sehr unpopulär (Grundbesitz ist Dank der Grundbücher leichter belastbar).




 Es gibt keinen Grund zur Panik:

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Goldverbot: Was ist das?

Der Begriff Goldverbot definiert und reguliert den Umgang des Staates mit privaten Goldbeständen. Auch von einer privaten Goldenteignung oder gar Goldablieferungspflicht kann die Rede sein.

Per Gesetz wird ein Handel- und Besitzverbot für Gold festgelegt, was Privatpersonen dazu zwingt, einen Teil oder ihren kompletten Goldbestand in die jeweilige Landeswährung zu tauschen. Zum Goldbesitz zählen in einem solchen Fall Münzen und Barren sowie Nuggets und Zertifikate.

Hier gilt es jedoch zu differenzieren: Nicht jedes Goldverbot wird exakt nach dieser Definition umgesetzt. Vielmehr kann es unterschiedlich auftreten und verschiedene Konsequenzen nach sich ziehen. So kann der Handel und der Besitz gesetzlich beschränkt werden bis hin zum kompletten Besitzverbot. Auch die Sanktionen können von strafrechtlicher bis hin zu ordnungsrechtlicher Natur verhängt werden, also können diese von einer Geldstrafe bis hin zu einer Haftstrafe reichen.

Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, dass hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard (Goldwährung) sind. (Quelle: Alan Greenspan, US-Wirtschaftswissenschaftler, Ehemaliger Chef der US-Notenbank, * 1926)

Wie kann es zum Goldverbot kommen?

Gold stellt die optimale Absicherung bei Wirtschaftskrisen oder Währungsreformen dar. In derartigen Krisenzeiten ist der Staat auf die Goldbestände seiner Bürger angewiesen. Da Gold bis zu einem gewissen Wert anonym gekauft werden kann, ist der Staat in einer solchen Situation misstrauisch, ob tatsächlich alle Bürger den privaten Goldbesitz angegeben haben und auch bereit sind, ihre Reserven dem Staat zu überlassen und ihr Gold zur Staatswährung zu tauschen. Immerhin könnten Goldbarren und -münzen auch im Garten vergraben liegen.

Sollte es in Zukunft zu einer solch schweren Krise kommen, greift der Staat bewusst in die Grundrechte – allen voran das Eigentumsrecht – seiner Bürger ein. Auch die Senkung der Bargeldgrenze beim Tafelgeschäft wird bereits als Eingriff des Staates in die Privatsphäre betrachtet.

Gold vs. Geld im Fall der Fälle

Hohe Staatsverschuldungen führen zu Währungskrisen, es drohen Währungsreformen und Schuldenschnitte zum Nachteil der Bürger bzw. Besitzer von Papiergeld.

Viele Menschen erkennen diese Anzeichen drohender Umbrüche und es kommt zur „Kapitalflucht“ aus Papiergeldsystemen – hin zu echten Werten. Die Geschichte zeigt, dass dabei Besitzer von Geld in seiner verschiedenen Ausgestaltung, z .B. als Lebens- oder Rentenversicherung, Bausparvertrag, Schatzbrief, Sparbüchern und Spareinlagen, die allesamt letztlich auf Zahlungsversprechen Dritter beruhen, benachteiligt waren und fast Totalverluste erlitten. Das Prinzip lautet: Der Staat ist seine Schulden los, der Geldbesitzer sein Geld.

Besitzer von Gold und anderen echten Werten hingegen kamen stets besser weg, denn ein Kilogramm Gold ist und bleibt ein Kilogramm Gold und ist auch in einer neuen Währung wertvoll. Gold funktioniert seit Beginn der Menschheit als Wertspeicher. Dem Staat ist dies bewusst.




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Stand heute: Noch kein Goldverbot in Sicht, aber …

… gibt es bereits Vorzeichen für ein kommendes Goldverbot und wie wahrscheinlich ist ein solches?

Ein Szenario, indem ein Goldverbot in Kraft treten könnte, ist z. B. eine prekäre staatliche Finanznot oder gar ein Staatsbankrott. Mit Verlauf des Jahres 2021 lässt sich behaupten, dass es zumindest Vorzeichen für eine bevorstehende Währungs- bzw. Finanzkrise gibt. Hier lassen sich die prägenden Finanz- und Wirtschaftsbegriffe 2021 anführen:

  • Steigende Inflation
  • Bargeldabschaffung

Bereits in jüngster Vergangenheit wurde der anonyme Goldkauf staatlich reguliert und eingeschränkt. War es bis 2020 möglich anonym Edelmetalle im Wert von 9.999,99 Euro zu kaufen, ist die Grenze seit 2020 nun bei 1.999,99 Euro. Falls dieser Grenzwert weiter fällt, ist es Privatpersonen nicht mehr möglich, z. B. eine 1 Unze Krügerrand Goldmünze anonym zu kaufen – aktuell undenkbar und doch bald Realität?

Ein weiteres Szenario, indem Beschränkungen und Verbote für Edelmetalle kommen könnten, wäre der Einsatz digitaler Währungen: „Mister DAX“ Dirk Müller, seines Zeichens Börsenmakler und Fondsmanager, sieht auch im digitalen Euro einen Faktor.

In der heutigen Situation – mit der Abschaffung des Bargelds und zukünftigen digitalen Währungen – halte ich ein Gold-Verbot für wahrscheinlicher als noch vor zwei Jahren. […] Ich würde dringend empfehlen, Gold physisch zu beschaffen, dass man persönlichen Zugriff darauf hat, denn alles andere sind ja nur Versprechungen von irgendwem, und in einer solchen Situation, wo niemand weiß, welche Bank überlebt die Krise, welcher Zertifikate-Emittent pleite geht, ist man froh, das Gold im eigenen Besitz zu haben. (Quelle: Dirk Müller, deutscher Börsenmakler und Fondsmanager, * 1968)

(Historische) Goldverbote als warnende Beispiele:

Unrealistisch ist ein Goldverbot ob der finanzpolitischen Vorzeichen nicht, jedoch ist es wohl für viele heutzutage schwer vorstellbar. Dabei gibt es – historisch betrachtet – zumindest warnende Beispiele.

Staatlicher Einfluss auf den privaten Goldbesitz geht bis in das alte Ägypten zurück, in dem der Besitz von Gold nur Pharaonen und Priestern vorbehalten und für Privatpersonen verboten war. Aber das Goldverbot ist auch kein Überbleibsel aus der Antike, sondern zieht sich durch die Menschheitsgeschichte, was als zusätzliches warnendes Beispiel betrachtet werden kann.

  • Goldverbot in Deutschland 1923:
    Die Inflation erreicht in diesem Jahr ihren Höhepunkt. Die Reichsregierung erließ zunächst Gesetze zur Einschränkung des Edelmetallhandels, bis Reichspräsident Friedrich Ebert wenig später den Besitz sowie den Verkauf von Gold komplett verbot. Die Sanktionen reichten von Freiheitsstrafen bis hin zu Ordnungsstrafen. 1925 verglich das Reichsgericht dieses Verbot mit einer Enteignung. Das Ziel der Maßnahme war es, der Hyperinflation entgegenzuwirken und den Währungsverfall zu verhindern.

  • Goldverbot in den USA 1933:
    Im April verbot US-Präsident Franklin D. Roosevelt den privaten Goldbesitz von über 100 Dollar. Zuwiderhandlungen wurden mit Gefängnisstrafen oder hohen Geldstrafen sanktioniert. Die Goldabgaben wurden mit geringen Abfindungen entschädigt. In den USA war das Goldverbot die Folge der Weltwirtschaftskrise und der Inflation. Mit Aufhebung des Goldstandards wurde auch das Goldverbot 1971 verabschiedet.

  • Weitere historische Goldverbote: Kaiserreich China 1273-1309, Indien 1963-1990.

Argumente gegen ein Goldverbot 2022 und darüber hinaus:

Und obwohl sich Goldverbote in jeder historischen Epoche finden lassen, gibt es auch Argumente, die gegen ein solches Gesetz in naher Zukunft sprechen.

  • Besitz von Gold wird mit Freiheit assoziiert, ein Verbot hingegen wird als Einschränkung der persönlichen Freiheit aufgefasst und ist deshalb unpopulär und schwer realisierbar.
  • Andere Geldanlagen sind attraktiver für den Staat: Immobilien und Aktien sind einfacher zu erfassen.
  • Privates Gold kann einfach versteckt werden.
  • Alternative Wege lassen Staat effizienter auf Vermögen der Bürger zugreifen – Stichwort Steuererhöhungen oder Zwangshypotheken.
  • Juristische Hürden: im Ausland gelagerte Edelmetalle benötigen internationales Gesetz – noch unwahrscheinlicher und schwerer durchsetzbar als ein nationales Goldverbot.
  • Verpflichtende (angemessene!) Entschädigung seitens des Staates bei tatsächlicher Goldenteignung.

Kann ich ein Goldverbot umgehen?

Über ein Goldverbot, wie auch immer es ausgestaltet sein könnte, wird nachgedacht, ein Inkrafttreten ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Aber selbst wenn ein Goldverbot kommt, ist eine schlichte Wegnahme ohne angemessene Entschädigung oder Handhabung ohne jede Freigrenze nicht vorstellbar. Ein solches Szenario würde eine Verweigerungshaltung bei den Besitzern auslösen und zu Ausfällen führen. Der Besitz von Gold ist schlussendlich trotzdem besser, ja lohnenswerter, als sich in der Position des reinen Papiergeldbesitzers, dem ein Zahlungsversprechen Dritter zugrunde liegt, zu befinden, ob nun mit oder ohne Goldverbot.




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